PROGRAMMA VRIJDAG 7 JUNI 2019
TEKSTEN
Georg Philipp TELEMANN (1681-1767)
In dunkler Angst, bestürzt und bange, TWV 4:7 (Serenata Eroica) - excerpta
Unsterblicher Nachruhm Friedrich Augusts – Serenata auf dem Tod Augusts des Starken (1733)
voor soli, koor, 6 trompetten, 4 pauken, blokfluit, 2 hobo’s, fagot, strijkers en b.c.
tekst: Joachim Johann Daniel Zimmermann
Sinfonia (traurig, beweglich): instrumentaal (pauken, trompetten, strijkers)
Chor der Einwohner (traurig):
In dunkler Angst, bestürtzt und bange
stehn wir und sehn dem Untergange
von dir, o unsre Sonne, nach.
Verblichnes Haupt entseelter Glieder,
verschwundner Schutzgott unsrer Ruh,
August, wohin, wo bleibest du?
Dein Sachsen ruft dich winselnd wieder,
jedoch nur mir vergebnem Ach!
Aria (Sachsen) (klagend):
Den Inbegriff von meiner Erden
erschüttert dein betrübter Fall.
Aria (Weisheit, Majestät, Tapferkeit, Grossmut):
Nein, rühme dich nur keiner Güte,
wir trotzen dich vermessne Zeit.
Recitativo (Tapferkeit):
Auf Helden, meiner Söhne Menge, erhebt mit traurigen Gepränge, das blasse Haupt,
so eurer tapfer Schar, die höchste Krone war, verhüllt den Waffen Blitz in dunklen Flor,
umgebt mit einem Trauerchor den noch geliebten Schatten, und eilt, die letzte Pflicht Augusten abzustatten.
Chor der Helden (gelassen):
Du weichest, nie bezwungner Held,
du fällst, vor dem sonst alles fällt,
und ruhest nun nach deinen Siegen.
So heften wir dein Götterbild,
Stahl, Panzer, Fahnen, Helm und Schild
an deines Tempels stille Wände;
dein Name bleibet unsre Zier
und Heiligtum, dem opfern wir
das Feur und Rauchwerk unsrer Hände;
ihn ätzen wir den Waffen ein
und er soll unsre Losung sein
bis an den Schluß von allen Kriegen.
Aria (Sachsen, Majestät) (gelassen):
Majestät: Erheitre die betränten Augen,
Sachsen : Ja, ja, es quillt aus meinen Augen
Majestät: dein Jammer wird mit Lust gemischt.
Sachsen : ein Bach von Freud und Schmerz gemischt.
Reciet (Sachsen, Majestät, Tapferkeit, Weisheit, Grossmut):
Sachsen: Mein ein’ger Trost, mein lebender August, zu dessen Huld ich meine feuchten Blicke,
voll Ehrfurcht, voller Hoffnung schicke, vermag zwar die gequälte Brust mit reichem Labsal zu erfrischen;
jedoch, ich seh ihn selbst die nassen Augen wischen, er billigt meinen Schmerz und tadelt nicht,
daß mir so weh als ihm geschicht.
Die Majestät: Genung, du hast an ihm, was dir verschwunden, vollkommen wiederfunden,
da ihm des großen Vaters Bild, das Angesicht mit königlichen Zügen, die Hand und Schwert und Zepter füllt;
Die Tapferkeit: da sich zu deiner Hut, so starke Macht, so tapfrer Mut, zusammenfügen;
Die Weisheit: da ein vollkommner Geist durch weises Regiment dir ferners Wohl verheißt;
Die Grossmut: und da der Großmut höchster Preis sich ihm nicht minder eigen weiß.
Sachsen: Ja, ich verehre mein Geschicke, es lässet mir, so viel es raubt, zurücke, und zeigt,
auch da es mich bis auf den Tod betrübt, wo es mich dennoch liebt;
doch, darf ich seinem Schmeicheln trauen, und werd ich auch die Hoffnung meiner Ruh,
die Quelle meiner Lust, den teuren Friederich August, mit dauerhafter Freude schauen?
Aria (Die Zeit) (munter):
Sorge nicht, ich erfülle dein Verlangen.
Recitativo (Sachsen):
Wohlan, erblaßter Held, du großer Friederich, dein ewig dir verbundnes Land,
küßt und benetzt mit treuen Zähren, dir noch zuletzt die kalte Hand;
schlaf sanfte, ruhe wohl, bis sich dein heilig Grab wird öffnen und verklären;
zu guter Nacht, mein teurer Friederich, ich lege nun, was ich dir noch an Pflicht und Danke schuldig bin,
zu deines Sohnes Füßen hin; und nun, so küß ich dich zur letzten guten Nacht, geliebter Friederich.
Chor der Einwohner (feurig):
Dein Nachruhm erschallet mit ewigen Chören, unsterblicher König, im Tempel der Ehren,
dir danket dein Sachsen, dich preiset die Welt.
Uns schützet und krönet dein herrschender Same,
und spätre Geschlechter dein teurester Name,
bis Sachsen zerstäubet und alles zerfällt.
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lch hoffete aufs Licht, TWV 4:13 – excerpta – (ed. W. Maertens, 1983)
Trauermusik auf der Tod Kaiser Karl VII., 1745
voor 2 trompetten, pauken, 2 hobo’s, strijkers en b.c.
tekst: Joachim Johann Daniel Zimmermann
Koor (ernsthaft):
Ich hoffete aufs Licht und kommt Finsternis (Hiob 30, 26)
Accompagnato (T):
Warum, O Gott, verwirfst du uns so gar?
Warum soll uns dein Grimm so heftig drücken?
0, will dann deine Hand, die vormals gnädig war,
nun sander Ende Schwerdter zücken?
Herr! schaue doch den Jammerstand,
wirf gütig einen Blick auf dein sonst liebes Land!
Wie sieht es aus?
Es ist vor Angst mit Finsternis umzogen,
kein Licht scheint mehr an dem verhüllten Himmel,
es brausen über ihm, gleich grossen Wasserwogen,
Blut, Trübsal und Getmmel.
Dort blinkt das Schwerdt, dort rauchet Asch' und Graus,
dort schreckt ein klägliches Geschrey.
Man gehet irre, wie im Dunkeln,
und Teutschland frogt, da soviel zwist'ge Waffen
in seiner Kinder Händen funkeln,
wer Feind, und wer Gehülfe sey?
Zuletzt ruft auch das eilende Geschicke
von der Entscheidung solcher Angst,
die du, bethräntes Reich, so flehentlich verlangst,
dein weises Haupt, den teuren Carl, zurücke.
Wer wird, o Gott, wer wird hierüber nun
einmahl den Ausspruch thun?
Aria (B) (hurtig):
Die ihr auf unbekannten Wellen
in Nacht und Sturm und Wolken schwebet,
in deren fürchterliche Schwellen
der letzte Stern sich nun vergräbet;
ach! eurer Angst isl unsre gleich!
Reciet en koraal (A):
Uns lässet zwar, o Gott, bey so betrübter Zeit,
dein gütiges Verschonen,
entfernt von Blut und Dampf, in stiller Sicherheit,
an diesen Ufern wohnen.
Uns decket deine Hand, die Kriegern Gränzen setzt.
Uns führest du noch immer unverletzt,
,,durch soviel Angst und Plogen,
durch Zittern und durch Zagen,
durch Krieg und grosse Schrecken,
die alle Welt bedecken" (Paul Gerhardt)
Accompagnato (B) (traurig, gelinde):
Ja! fahre fart, gedämpftes Klanggeräthe,
und stimme dem an heil'ger Stä[t]e erhobnen Klaggeschrey,
durch Thränenreizendes Geweine matter Seiten,
durch Seufzer wehmuthvoller Flöten,
durch die bey dunkelm Paukenhallen anjetzt nur girrende Trommeten,
mit traurigem Zusammenschollen beweglich bei.
Koor:
Meine Harfe ist eine Klage worden, und meine Pfeiffe ein Weinen (Hiob 30,31)
Reciet (B):
Ja, ja! Denn dieses Leid giebt keinem Leide nach.
Aria en koor (sehr gelinde):
Lasst uns klagen, lasst uns sagen:
Edelster des Fürstenstandes,
Vater unsers Vaterlandes,
ach! verblichner Kayser, ach!
Aria (T):
Wir knieen, o Versöhner, hier,
vor deinem Vater und vor dir;
dich selbst, und durch dich bitten wir
um Frieden, ach! um Frieden.
Koraal:
O du Lamm Gottes, das der Welt Sünde tragt, erbarm dich über uns (2x).
O du Lamm Gottes, das der Welt Sünde tragt, verleih' uns steten Fried.
(Martin Luther, Deutsche Litanei 1529).
Koor:
Ach, dass müssten zuschanden werden, und zurücke kehren, alle die Zion gram sind.
Ach dass sie müssten seyn, wie das Gras auf den Dächern, welches verdorret,
ehe man es ausrauft! (Psalm 129,5.6)
Reciet (A,T,B):
Getrost! du lässest zwar fur das Ergehn der Welt
der Menschen Herzen ängstlich sorgen;
allein dein Zweck bleibt immerdar geborgen,
und zur bestimmten Zeit thust du, was dir gefällt.
O, zeige dann auch jetzt den grossen Unterscheid
von dem, was du, und was der Mensch gedenket.
O, zeige dich in der Vollkommenheit,
die auch der Fürsten Herz, wie Wasserbäche, lenket.
Verbinde, Höchster, nun einmahl des Teutschen Reichs bisher entzweyte Hüter
zur holden Eintracht der Gemüther, und zu beglückter Kayserwahl.
Koor:
O du Volk vom teutschen Samen,
rufe kläglich, rufe täglich:
Gott! gieb Fried in deinem Lande,
Glück und Heil zu allem Stande,
amen, amen!
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Christoph GRAUPNER (1683-1760)
Gott sei uns gnädig und segne uns, GWV 1109/41
cantate voor Nieuwjaarsdag 1741
voor soli, koor, 2 trompetten, 4 pauken, 2 hobo’s, strijkers en b.c.
tekst: Johann Conrad Lichtenberg
1.Dictum (SATB)
Gott sei uns gnädig und segne uns.
Er lasse uns sein Antlitz leuchten. (Sela.)
dass wir auf Erden erkennen seinen Weg
unter allen Heiden sein Heil.
[Psalm 67, 2-3]
God zij ons genadig en zegene ons; Hij doet Zijn aanschijn aan ons lichten. Sela.
Opdat men op de aarde Uw weg kenne, onder alle heidenen Uw heil.
2. Accompagnato (T)
Das alte Jahr ist hin,
die Strafe unsrer Missetaten
hat uns darin sehr hart gedrückt.
Ihr Sünder, ändert euren Sinn,
soll anderst dieses neue Jahr
nach eurem Wunsch geraten.
Wer sich in Buße beugt und bückt,
er stellt sich Gott dem Herrn zum Dienste treu und gern im glaubigem Gehorsam dar,
auf den wird Gott viel Segen leiten.
Will aber unser Fuß
die alten Wege gehen,
so hoffen wir umsonst auf bessre Zeiten.
Het oude jaar is heen,
de straf voor ons euveldaden
heeft ons daarin zeer hard gedrukt.
Gij zondaars, verandert nu uw zin,
wilt gij dat dit nieuwe jaar
anders worde naar uw wens.
Wie zich in boete buigt en bukt,
stelt zich God de Heer ten dienste, trouw en gaarne in gelovige gehoorzaamheid,
naar hem zal God veel zegen leiden.
Wil echter onze voet
de oude weg betreden
zo hopen wij vergeefs op betere tijden.
3. Chor (S, SATB)
Jesu, ewger Hoherpriester,
nimm dich unsers Elends an.
Dein Gebet und Opferblut,
drob wir Zorn und Strafe tragen,
macht allein die Sache gut,
du bist es, der unser Plagen
heilen und uns segnen kann.
Jezus, eeuwige Hogepriester,
zie toch onze ellende aan.
Uw gebed en offerbloed,
waarvoor we toorn en straf gedragen,
maakt alleen de zaak weer goed,
Gij zijt het die onze plagen
genezen en ons zegenen.
4. Recitativ (S)
Sind viele deiner Huld nicht wert,
die dich jahraus, jahrein
als frecher Staub und Erd
durch ihren Sünden-Gräul entehren,
so werden doch vielleicht
noch zehen Fromme sein,
ach, deren Wunsch, ach, deren Schrein
wollst du, Herr, heut nach deiner Huld erhören.
Zijn velen uw genade niet waardig,
die zich jaarin jaaruit
als schaamteloos stof en aarde
door hun zondengruwel onteren,
zo worden er toch misschien
nog een tiental vromen gevonden,
ach, hun wens, en ach, hun roepen
wil heden, Heer, in Uw barmhartigheid verhoren.
5. Chor (SATB)
Öffne, Jesu, deine Hände,
segne heute alle Stände,
segne Kirch und Polizei.
Ändre die betrübten Zeiten,
stehe uns erbarmend bei,
dass an Haupt, an Land und Leuten
deine Gnade sichtbar sei.
Open, Jezus, Uwe handen,
zegen heden alle standen,
zegen kerk en wettelijkheid.
Verander deze droeve tijden,
sta ons met erbarmen bij,
zodat aan vorst, aan land en lieden
Uw genade zichtbaar zij.
6. Accompagnato (B)
Lass allen Reichtum deiner Schätze
Auf unserm Fürsten ewig ruhn,
beglücke all sein Tun und setze
auch dessen ersten Göttersohn,
ja, allen teursten Erdensprossen
die Krone deines Segens auf,
befördre ihrer Wohlfahrt Lauf,
dass Darmstadts Fürstenthron
zum frohen Trost der Landsgenossen
stets fort ein Baum des Rechts und Gnade sei.
Herr, höre uns, Herr, steh uns bei.
Laat alle rijkdom van Uw schatten
op onze vorst voor eeuwig rusten,
laat al zijn werken lukken,
zet ook zijn eerste godenzoon,
ja, alle dierbare aardsen erven
de kroon van uw zegen op,
bevorder de loop van het welvaart,
zodat Darmstadts vorstenkroon
tot blijde troost der landgenoten
steeds een boom van recht en genade weze.
Heer, verhoor ons, Heer, sta ons bij.
7. Choral (SATB)
Gott sei uns gnädig und barmherzig
Und geb uns seinen göttlichen Segen.
Er lasse uns sein Antlitz leuchten,
dass wir auf Erden erkennen seine Wege.
Es segne uns Gott und geb uns seinen Frieden.
Amen.
God zij ons genadig en barmhartig
en geve ons Zijn goddelijke zegen.
Zijn aangezicht moge voor ons lichten,
opdat wij op aarde zijn wegen erkennen.
God zegene ons en schenke ons Zijn vrede.
Amen.
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Johann Sebastian BACH (1685-1750)
Christen, ätzet diesen Tag, BWV 63
cantate (Weimar 1714) voor Kerstmis (?)
voor soli, koor, 4 trompetten, pauken, 3 hobo’s, fagot, strijkers en b.c.
1. Coro
Christen, ätzet diesen Tag
In Metall und Marmorsteine!
Kommt und eilt mit mir zur Krippen
Und erweist mit frohen Lippen
Euren Dank und eure Pflicht;
Denn der Strahl, so da einbricht,
Zeigt sich euch zum Gnadenscheine.
2. Recitativo A
O selger Tag! o ungemeines Heute,
An dem das Heil der Welt,
Der Schilo, den Gott schon im Paradies
Dem menschlichen Geschlecht verhieß,
Nunmehro sich vollkommen dargestellt
Und suchet Israel von der Gefangenschaft und Sklavenketten
Des Satans zu erretten.
Du liebster Gott, was sind wir arme doch?
Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen;
Und dennoch willst du uns nicht hassen;
Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu Boden liegen,
Eh muss die Gottheit sich bequemen,
Die menschliche Natur an sich zu nehmen
Und auf der Erden
Im Hirtenstall zu einem Kinde werden.
O unbegreifliches, doch seliges Verfügen!
3. Aria (Duetto) S B
Gott, du hast es wohl gefüget,
Was uns itzo widerfährt.
Drum lasst uns auf ihn stets trauen
Und auf seine Gnade bauen,
Denn er hat uns dies beschert,
Was uns ewig nun vergnüget.
4. Recitativo T
So kehret sich nun heut
Das bange Leid,
Mit welchem Israel geängstet und beladen,
In lauter Heil und Gnaden.
Der Löw aus Davids Stamme ist erschienen,
Sein Bogen ist gespannt, das Schwert ist schon gewetzt,
Womit er uns in vor'ge Freiheit setzt.
5. Aria (Duetto) A T
Ruft und fleht den Himmel an,
Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen,
Ihr sollt euch ob dem erfreuen,
Was Gott hat anheut getan!
Da uns seine Huld verpfleget
Und mit so viel Heil beleget,
Dass man nicht g'nug danken kann.
6. Recitativo B
Verdoppelt euch demnach, ihr heißen Andachtsflammen,
Und schlagt in Demut brünstiglich zusammen!
Steigt fröhlich himmelan
Und danket Gott vor dies, was er getan!
7. Coro
Höchster, schau in Gnaden an
Diese Glut gebückter Seelen!
Lass den Dank, den wir dir bringen,
Angenehme vor dir klingen,
Lass uns stets in Segen gehn,
Aber niemals nicht geschehn,
Dass uns der Satan möge quälen.